Draussen im Hof

Das Oszillieren eines Raumes. Der Eindruck stellt sich im Changeant zwischen Innen und Aussen ein, pendelt hin und her und hört damit nicht auf. Weder noch und beides zugleich. Ein überdachter Innenhof im Grünen. Wäre hier noch Vogelgezwitscher, das Trompe-l’Oeil wäre komplett.

Das Hofcafé Rathaus Zum Äusseren Stand folgt dieser Strategie. Der Innenhof suggeriert den Besuchenden ein phantastisches Aussen, eine leicht surreale Gartenlandschaft. Der Gedanke, eine Referenz auf die Gewächshausarchitektur der Jahrhundertwende zu erschaffen, stand bei der Sanierung 2018 im Zentrum. In den 80er Jahren überdachte ein stark geneigtes Pultdach den Innenhof, heute strömt Tageslicht durch ein flach geneigtes gläsernes Walmdach. Dank reaktivem Glas ermöglicht es auch an sonnigen Tagen den Blick in den Himmel. Eine üppige Gartenlandschaft, gestaltet vom Grafiker Lorenzo Conti, schmückt den Stoff, der die Akustikverkleidung im unteren Bereich des Raums bespannt. Den Raum zwischen Sockelbereich und Dachgesims ziert eine Gipsverkleidung, in traditioneller Stucktechnik hergestellt.  Die feine Kannelur der Stuckelemente trägt dabei zur Verbesserung der Akustik bei. Unter dem Dach vergnügen sich schliesslich zwei modellierte Äffchen aus Gips, erschaffen vom Keramikkünstler Roland Aebi. Ein Verweis auf das Wappen des namengebenden «Äusseren Stands».