Säumen

Der Saum einer Stadt

Rändern haftet oft ein schaler Beigeschmack an: Am Rand der Gesellschaft fühlt man sich nicht geborgen, am Rand des Abgrunds wird es bedrohlich, am Rand des Geschehens ist es unbedeutend. 
Im «Dazwischen», im «Weder hier noch dort» offenbart sich aber ein Potenzial. Hier gibt es Freiräume, die darauf warten, ausgefüllt zu werden, hier findet die Metamorphose statt, von der man vielleicht noch nicht weiss, wohin sie führen wird. Der Rand ist Abschluss und Anfang zugleich, Verheissung.

Wir schauen hin auf diesen Bereich einer Stadt, der Wertschätzung und Zuwendung bedarf. Denn am Rand geht die Entwicklung weiter, offenporig reagiert er auf Künftiges, macht dieses oft erst möglich. Ränder gilt es bewusst zu pflegen, ihnen – einem Saum gleich –  Aufmerksamkeit entgegenzubringen.